Das Zen des Losfahrens

Ich habe mir im Ein-Euro-Shop für zwei Euro eine Thermomatte gekauft. Jetzt bleibt meine Frontscheibe eisfrei. Eine feine Sache.

Leider ist meine Fahrertür morgens immer eingefroren. Daher muss ich durch die Beifahrertür ins Auto über Tasche und Bücher hinweg auf den Fahrersitz klettern.

Dann fällt mir ein, dass ich leichter ins Auto gelangt wäre, wenn ich die Bücher vorher weggeräumt hätte. Ich überlege, ob ich nochmal zur Übung zurückklettern soll, verzichte aber aus Bequemlichkeit. Hoffentlich rächt sich das später nicht.

Anschließend stelle ich den Wagen an und drehe die Heizung hoch, um die Tür zu enteisen.Mit wehender Thermomatte fährt es sich wahrscheinlich schlechter als früher mit fliegendem Fuchsschwanz. Damals hatte ich auch noch Cowboystiefel. In der westfälischen Prärie konnten wir Winter besser als heute im urbanen Norddeutschland.

Während der ganzen Vorbereitungszeit ärgere ich mich über mich selbst, dass ich mich über mich selbst ärgere. Man will ein weiser Mensch werden und merkt immer wieder, dass man eigentlich der letzte Vollhorst ist. Zur Strafe stelle ich meinen Hasssender NDR1 ein. Ist noch übler, als ich ihn in Erinnerung habe.

Nach 15 Minuten fahre ich endlich los und sehe meine auf dem Dach deponierten Handschuhe auf die Straße fliegen. Mist.

Diese Machotour ist nichts für mich. Morgen stelle ich die Garagenheizung endlich an.